Es scheint ein Zeichen der Zeit zu sein: Immer öfter sieht man seitlich von Eingangstüren, an der Hauswand von altehrwürdigen Wohnhäusern, ein Wandschild.
Erfahrungsmäßig würde man eher auf die Mitteilung des Sitzes einer Firma oder einer Praxis einer liberalen Freiberuflers tippen.
Aber das ist es in diesem Fall nicht, sondern auf A5 bis A4 großen Schildern kommt es zur die Mitteilung von Hausnamen, so wie diese in vorherigen, früheren Zeiten verwendet wurden.
Der interessierte Beobachter wird sich bewusst, dass es somit früher andere Traditionen und Gepflogenheiten gab Mitglieder eines Haushaltes in einer bestimmten Wohnhaus | Wohnstätte zu benennen als die heute der formelle Weg ist, und wie der offizielle Familienname beispielsweise an der Klingel oder am Briefkasten kundgetan wird.
Der Einfachheit halber wird hier zunächst auf zwei Initiativen hingewiesen die in der Großregion umgesetzt wurden.
Das erste Beispiel stammt aus der Gemeinde Berdorf im Osten von Luxemburg. Im französischen Sierck-les-Bains findet sich das zweite Beispiel umgesetzt.
Die auf diesen Schildern zugänglichen Informationen zu einem Haus sind von soziokultureller Bedeutung, die sprachwissenschaftliche Auswertung der verwendeten Namen kann interessante wie auch überraschende Einblick auf Ursprünge geben, wie das viel beachtete LFA “Luxemburgischer Familienatlas” Projekt der Uni Luxembourg anschaulich belegt.
Aber auch sekundäre Beweggründe treiben diese Initiativen: touristische, kulturelle, genealogische, u.a.m.
Zudem könnte noch ein weiterer Grund diese Konservierungsmaßnahme befeuern: nämlich die Tatsache, dass dieses kulturelle Wissen langsam aber sicher verschwindet. Die vielfältigen Migrationsbewegungen, ein dynamischer Immobilienmarkt, ein Denkmalschutz der Gebäude aus früheren Zeiten nicht immer ‘erhalten’ kann, alles Phänomene welche das Andenken und die Erinnerung die mit diesen Wohnorten einhergehen nicht sonderlich zu unterstützen vermögen.
So dass das Anbringen von Wandschildern mit Informationen die eine gewissen Erinnerungskultur in diesem Bereich unterstützen mögen, eine von mehreren Möglichkeiten darstellen geschichtliche Tatsachen noch festzumachen ehe sie riskieren unwiederbringlich in der Vergessenheit abzutauchen.
In einem nächsten Blog Beitrag werden zwei Hausnamen konkreter beleuchtet: “An Eimjes” (Flaxweiler) und “A Kéipléen | Kéipléier” (Bous | Remich).
![house names image maison berweiler sierck les bains](https://marczeimet.com/wp-content/uploads/2022/07/marc-zeimet-blog-post-no-3-house-names-image-maison-berweiler-sierck-les-bains.jpg)
SHARE
AUTOR
![marco zeimit portrat](https://marczeimet.com/wp-content/uploads/2022/08/marco-zeimit-contact-photo.jpg)
SUCHEN
NEUESTE NEU
- Die Geschichte eines Familiennamens: von Siegmund bis Zeimet
- Anlässlich des diesjährigen Autistic Pride Day | 18. Juni 2023
- Testfahrt mit e-208 nach Andorra: 2700 km in 100 Stunden
- Die wunderbare Sagrada Familia von Antoni Gaudí in Spanien
- Wie passen sich die Babyboomer an die veränderte Arbeitswelt an?
- Felis Catus Rex, Unsere Liebe Katze Und Der König Unserer Herzen
ARCHIEVES
- January 2024 (1)
- June 2023 (1)
- March 2023 (2)
- January 2023 (1)
- November 2022 (1)
- October 2022 (3)
- September 2022 (4)
- August 2022 (12)
- July 2022 (1)
TAG CLOUDS
4. jahrhundert 60+ 100. geburtstag albert mathias andorra arbeitswelt babyboomer baudelaire biografie bluesmusik brega claude molinaro claude zeimet denkmal digitale lernunterstützung e-cars e-gitarre fachkräftemangel familienname flaxweiler fluessweiler forschung gary moore gen x gen y gen z hundertjahrfeier Internat jan m smits korrespondent kunstwerk gemälde kurzzeitsprachkurs millenials nobelpreisträger obama portrait peugeot e-208 rentner roemisch sagrada familia schriftsteller sounds souvenir sprachkurs tageblatt the world university rankings
NEWSLETTER