Mein Onkel Albert Zeimet, Jahrgang 1921, geboren kurz nach Ende des 1. Weltkrieges war der älteste Sohn seiner Eltern Angèle Fettes und Michel Zeimet und für mich persönlich mein lieber Patenonkel.

Albert Zeimet war immer sich selbst, konnte und wollte nicht anders, und blieb dieser Eigenschaft bis zuletzt treu: und wenn er ein Eigenbrötler war, so gesehen aus der Perspektive der “Anderen”, und dies – entweder beabsichtigt oder gezwungen, so dennoch ein neuzeitlicher Aussteiger. Er fühlte sich vielleicht in gewisser Hinsicht freier als andere, die sich gerne zu den “Angepassten und Konformisten” zu zählen beflissen, und leider für sie, noch nicht ahnten, geschweige denn wußten, was tagtäglich gelebter Individualismus sein könnte.
Er liebte Katzen und das passte auch zu seiner Persönlichkeit. Es gab da offensichtlich viele Überschneidungspunkte und irgendwie Gemeinsamkeiten, die beide Protagonisten wohl im Gegenüber erkannten und sich genuin gegenseitig sympathisch machten.
Was haben er und Katzen gemeinsam? Zunächst einmal das inhärente Einzelgängertum, nach dem Leitmotiv. Sie machten Ihr Ding. Dann zwangsläufig das psychosoziale Außenseitertum und damit verbundene territoriale Bewußtsein, der besondere Lebensstil, und bei Bedarf dessen Verteidigung.
Er war demnach ein großer Katzenfreund. Mehr dazu, in Kürze

Albert war eine Persönlichkeit, die Geschichten schrieb – ein Unikum im besten Sinne des Wortes. Wer ihn kannte, der wird dieses Urteil bestätigen. Seine Eigenheiten machten ihn zu einem unvergesslichen Menschen, dessen Leben von überraschenden Wendungen geprägt war. Eine dieser Wendungen betraf seine innige Zuneigung zu Katzen. Doch diese späte Liebe war keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn Alberts frühe Erfahrungen mit den Samtpfoten waren… nun ja, sagen wir es so: Sie waren kompliziert.
Die Wurzeln dieser komplizierten Beziehung reichten zurück in seine Kindheit. Allem Anschein nach genoss der junge Albert in seinem Elternhaus eine bemerkenswerte Freiheit, was die Haltung, Pflege und vor allem die maßlose Verwöhnung von Katzen anging. Es schien, als ob den kleinen Tigern keinerlei Grenzen gesetzt waren. Doch diese liberale Ära fand ein jähes Ende, als meine Mutter in die Familie kam. Mit ihrem Einzug wurden Katzen aus dem Haus, insbesondere aus den Wohnzimmern, verbannt. Und diese Regel muss eisern gewesen sein, denn in meiner frühen Kindheit erinnere ich mich nicht daran, dass Katzen jemals Zutritt zu unserem Heim hatten. Für die kleinen Fellnasen war unser Haus sozusagen eine “No-Go-Zone”.